Artmann gen. Rusche
Beginnen wir mit Anna Maria Francisca Elisabeth Artmann gen. Rusche zu Allagen.
Sie war die Tochter von Joes. Wilhelm Artmann, der in das Haus Rusche eingeheiratet hatte.
Diese Hausstätte befand sich zu dieser Zeit am Stukenweg in Allagen, etwas unterhalb des heutigen Hauses von Heinrich Münstermann.
Schüth gen. Rusche
Sie heiratete 1817 den Conrad Schüth aus Steinhausen. Die Eheleute hatten drei Kinder, wobei der Sohn Johannes Franz später die noch heute bekannten Familienzweige Schüth in Allagen begründete.
Der frühe Tod des Conrad Schüth im Jahre 1825, der nur 38 Jahre alt wurde, bedeutet einen Einschnitt in das Familienglück.
Westhoff gen. Rusche
Die Witwe Schüth verheiratete sich bereits nach einem Jahr mit Georg Westhoff gen. Mönscheper (auch Meinschäfer) aus Stockum, der sich nun Rusche nennt. Von den sechs Kindern dieser Ehe verstarben zwei bereits im Kindesalter.
Urkartasterauszug von ca. 1828; Hausstätten am Stukenweg, von oben nach unten: Asshoff gen. Fassbinder (Fromme), Nübel gen. Stuckmann (Münstermann), Georg Westhoff gen. Mönscheper o. Rusche (abgetragen), Risse gen. Rosenwater (Höltermann)
Der Sohn Franz Theodor ger. Theo Westhoff heiratete 1852 in Allagen die Anna Maria Elisabeth Roderfeld gen. Schweues. Deren erstes Kind, Maria Francisca, wurde Ende 1853 in Allagen geboren.
Damit endet auch schon die Existenz der Familie Westhoff gen. Rusche in Allagen.
Die vier Geschwister Westhoff entschlossen sich zur Auswanderung in die USA. Das gleiche tat Friedrich Roderfeld gen. Schweues, Schwager des Theo Westhoff.
Die Hausstätte Westhoff bzw. Artmann gen. Rusche ging nun in das Eigentum der Nachbarfamilie Nübel gen. Stuckmann, heute Münstermann, über und wird später abgetragen.
Schüth gen. Humpert
Der oben genannte Johannes Franz Schüth gen. Rusche, geboren am 13.11.1815 in Allagen, heiratet am 26.11.1842 in Allagen die Sophia Artmann gen. Humpert, die Erbtochter der noch heute existierenden Hausstätte Artmann am Kirchweg. Diese Ehe bringt vier Kinder hervor.
Nach dem Tod der Ehefrau im Jahre 1851 heiratet Johannes Franz Schüth am 24.02.1852 die Anna Maria Menne gen. Oelmann aus Oberbergheim. Von den drei Kindern dieser 2. Ehe versterben zwei im Kleinkindalter.
Der Sohn Caspar Schüth (*19.05.1858 Allagen – +20.04.1929 Westendorf) hinterlässt einige Spuren in Allagen.
Im Jahre 1888 wurde von ihm als Anstreichermeister der Allagener Jünglingsverein gegründet. Er gilt somit als Begründer der Jugendarbeit in der Gemeinde Allagen.
Caspar Schüth wohnte damals in der inzwischen abgetragenen zweiten Vikarie. die im Zuge des Kulturkampfes vermietet war.
Am 18.11.1890 vermählte er sich in Rhynern mit der aus Süddinker stammenden Anna Sibilla ger. Änne Mölle (*26.07.1868 Süddinker – +02.06.1943 Westendorf). Die Eheleute errichteten sich ihre Hausstätte in Westendorf an der nördlichen Ecke Möhnestraße/ Streitstraße und betrieben dort das allseits bekannte Anstreichergeschäft Schüth.

Die Ehe des Caspar Schüth blieb kinderlos, so dass schließlich per Adoption August Schüth geb. Kokemper (*12.12.1912 Süddinker – +23.09.1979 Westendorf) die Geschicke als Anstreichermeister übernehmen und viele Jahre fortsetzen konnte.
Der jüngste Schwager des Caspar Schüth, Christian Mölle (*14.02.1880 Süddinker – 13.12.1939 Westendorf). stieß unweigerlich zu den Eheleuten Schüth und wirkte lange Jahre im Betrieb mit, bis sein Neffe August, diesen übernehmen konnte.