Borghagen

Die Burg am Hagen

Der Name – Borghagen – (= Burg-Hagen) bedarf keiner Erklärung, wie Bernhard Kraft ausführt: 1,2)

Die Erdwälle der ehemaligen Burg sind noch heute deutlich zu erkennen. Unterirdisch scheint man das Plätschern eines Baches und Tropfenfall zu vernehmen.
Nach Angaben des Seminarlehrers Oeke, Rüthen, soll der bekannte Altertumsforscher Hartmann auf dem Borghagen Grabungen gemacht und das Ergebnis im Sauerländischen Gebirgsboten veröffentlicht haben. Ich habe aber nichts finden können. Nur der Spaten kann hier zuverlässige Auskunft geben.
Bemerkenswert ist, dass an dieser Stelle die „Totenstraße“ vorbeiführt. Fr. W. Grimme schreibt in dem Buche „Das Sauerland und seine Bewohner“, S. 92, von Wormbach:
„Was uns aber vollends staunen läßt, ist, daß sich hier ein ,Soester Totenweg‘ vorfindet, dessen weitere Etappen, wo der jedesmalige Kondukt Rast und Nachtherberge genommen, man sogar bis zur fast 15 Stunden weit entlegenen Stadt am Hellwege noch heute nachweisen will. Das Volk sagt, das ,große Dorf Westfalens‘ (Soest) habe in alten Zeiten in Wormbach allseine Toten begraben. Unmöglich! … Diejenigen werden wohl eher das Richtige treffen, welche annehmen, einzelne alte Patriziergeschlechter in Soest hätten in Wormbach ihr Erbbegräbnis besessen- woher aber dieses? Etwa durch Mönche oder Äbte von Grafschaft, die aus den betreffenden Familien stammen mochten, ihnen zugesichert?“
Bezüglich des Borghagens „Burg-Hagen“ möchte man sinngemäß mit Seibertz (Bd. I) sprechen:
„Wer möchte das Flüstern, das aus den verödeten Hallen zu uns spricht, deuten, ohne Gefahr, sich vom geschichtlichen Boden ab, in einem Spiel wehmütig trüber Phantasien zu verlieren? Nur andeutende Schlüsse aus der Gegenwart auf die Vergangenheit durften wir uns erlauben.“ 2)

Heute ist der Borghagen eine idyllische Waldparzelle, die man unbedingt erwandern sollte.

Blick auf den Borghagen

Der Ort Allagen verfügt über eine nicht geringe Zahl an Plätzen, die im Rahmen von Rad- und Wanderwegen angegangen bzw. angefahren werden können.

Die historischen Bezeichnungen bzw. Bedeutungen dieser Punkte sind im Laufe der Jahrhunderte aus dem Sprachgebrauch völlig verschwunden gewesen.

In den letzten Jahren ist begonnen worden, ausgewählte Punkte als Rastpunkte zu gestalten, wobei dort robuste Sitzmöglichkeiten bzw. Tischgruppen platziert worden sind.

Plätze besitzen

Das Projekt – Plätze begehen und besitzen – will genau das im wahrsten Sinne des Wortes fördern, nämlich Ort wie den Borghagen in Besitz nehmen.

Es ist geschafft. Die Sitzgruppe am Borghagen mit Blick ins Wannetal ist errichtet und wird von Jürgen Kellerhoff, Eugen Braun und Nachbarhund Odin in Besitz genommen..

 Waldroute

Quellen:

1) In der Zeitschrift „Geschichte und Altertumskunde Westfalens“, Band 65, 2. Abteilung 1897, findet sich eine Abhandlung von R. Böger über Burghagen. Dieses Burghagen liegt aber in Lippe. Hagen kommt her von hegen. Das Wort Hecke hat die gleiche Bedeutung. Vgl. Heimatblatt der Roten Erde, 1925, S. 233, Der Hagen und damit zusammenhängende Familiennamen.

2) Kraft, Bernhard: Geschichte des Kirchspiels Allagen. Ein Heimatbuch (1967)