Kirchhöfchen

Das Kerkhöfken zu Oisterallagen

„Wo uns die Geschichte keine verbürgten Tatsachen mehr liefern kann, da spinnt die Sage ihre goldenen Fäden. So erzählt sie über die Lage des Ortes Allagen und seine erste Kirche: Ehemals lag Allagen östlich von Westendorf, dort, wo die Gegend noch heute Oisterallagen heißt. Hier soll schon zur Zeit Karls d. Gr. eine Kirche gestanden haben.“ (1)

So ist es im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend, dass zu diesem Kirchlein ein christlicher Bestattungsort existierte, ein Friedhof bzw. ein „Kirchhöfchen“.

Es ist überliefert, dass die Familie Schrewe gen. Kuismuis zu Westendorf über Jahrzehnte eine Parzelle als Hausgarten bewirtschaftet hat, die die Bezeichnung „am Kirchhöfchen“ trug.

Auszug aus dem „Theilungsplan der Allager Gemeinheit, vermessen und getheilt durch Th. Brockhof G. (Geometer) l. (kleines L, unklar) 1812/13“

Bislang existiert lediglich ein Dokument, welches die Existenz des Kirchhöfchen bestätigt. Der „Theilungsplan der Allager Gemeinheit, vermessen und getheilt durch Th. Brockhof 1812/13“ zeigt qualitativ die Lage dieser Parzelle (3).

Im Urkartaster läßt sich die relative Lage zum alten Blomen-Hof entnehmen.

Lage des Kirchhöfchens im Urkartaster

An der `stoereste

Der Pachtgarten der Familie Schrewe lag unmittelbar neben der sog. `stoereste, eine Feldflur, welche bis in die Gegenwart als Kirchenland bekannt ist. Es handelte sich hierbei um das von den Allagener Pastören zur Bewirtschaftung genutzte Gelände, das Pastoereste. Mündlich überliefert ist die heutige Bezeichnung Stoereste (2).

Die bekannte Lage dieser Parzelle gibt zukünftig möglicherweise Aufschluss über den tatsächlichen Standort der ersten Kirche zu Oisterallagen, nämlich durchaus weiter westlich zum bisher angenommenen Standort.

Quellen

(1) Kraft, Berhnard
(2) Pankoke, Theo, persönliche Mitteilung. 2023
(3) Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen in Münster