Fischerei

Die Fischereirechte auf dem Möhnefluss zu Allagen

Die uneingeschränkte Wahrnehmung der Fischerereirechte

Der Möhnefluss war stets die Lebensader für die Allagener Bevölkerung, wobei einem lediglich die Land- bzw. Viehwirtschaft, die Grundwasserversorgung und die vielfältige technische Nutzung der Wasserkraft in den Sinn kommen. Die Wässerung hölzerner Wagenräder durch die örtlichen Stellmacher mag noch vorstellbar sein. Dass der Fluss auch Fischereizwecken diente, ist jedoch kaum bekannt.Die Königliche Regierung zu Arnsberg nimmt bis zum Jahre 1833 die Eigentumsrechte an der Fischerei auf dem Möhnefluss wahr.

Anzeige im Amtsblatt 1827

Die Wahrung dieser Rechte wird zu diesem Zeitpunkt aufgegeben und die Nutzung durch Verpachtung findet ein Ende.

Heinrich Hecker
und die Königliche Auktion – 1833 –

Als Ergebnis einer am 13. Juni 1833 abgehaltenen Versteigerung erhält der Heinrich Hecker (*1778 – +1843) zu Niederbergheim den Zuschlag des Auktionators. Er wird damit Eigentümer an den Fischereirechten am Möhnefluss für den Gewässerabschnitt zwischen dem Frohnenschen Hause zu Allagen und der Mühlenschlacht zu Niederbergheim sowie dem Mühlengraben dort.

Das Anwesen Frohne befand sich direkt am Möhnefluss in Allagen und zwar unmittelbar hinter dem späteren Spritzenhaus an der Möhnebrücke zu Allagen.

Heinrich Hecker war übrigens der Sohn des Viktor Hecker (*1750 – +1814) zu Allagen, der aus Anröchte nach Allagen kam und aus Lone Kirchspiel Horn stammt. Er wird später als Wirt zu Allagen geführt. Seine Gaststätte befand sich unterhalb der Kirche und unmittelbar neben dem Gasthof Schlup, der in der Folgezeit von der Familie Dirks gen. Schlup bzw. der Familie Kühle bewirtschaftet wird.

Erwerb der Fischereirechte durch Heinrich Hecker im Jahre 1833

In den überlieferten Verträgen wird Heinrich Hecker zu Niederbergheim genannt. Inwieweit die Ortsangabe Niederbergheim richtig ist, bleibt noch zu prüfen.

Lehrer Theodor Schulte
und die Heckersche Auktion – 1837 –

Die Ära Hecker währt nur wenige Jahre. Auf der sogenannten Heckerschen Auktion im Jahre 1837 ersteigert der Lehrer Theodor Schulte (*1802 – +1878) zu Allagen die besagten Fischereirechte. Gemäß Vertrag vom 02. Juli 1838 gehen die Nutzungsrechte von Heinrich Hecker an Theodor Schulte über.

Der Lehrer Theodor Schulte ist der Sohn des Heinrich Schulte gen. Rendant (*1772 – +1851), ebenfalls Lehrer und sein Vorgänger im Lehreramt zu Allagen. Theodor verließ Allagen ca. 1847, um seinen Lebensort nach Bigge, dem Heimatort seiner zweiten Ehefrau, zu verlegen.

Seine Schwester Francisca Schulte (*1815 – +1904) heiratete zuvor den Carl Schulte gen. Rosier Schulte Bausenhagen (*1810 – +1867), der später nur noch Rosier genannt wird.

Carl Schulte gen. Rosier – 1857 –

Theodor Schulte verkauft nach Verlassen Allagens per in Bigge verhandeltem Vertrag vom 12. Januar 1857 die besagten Fischereirechte an seinen Schwager Carl Schulte resp. Carl Rosier.

Familie Heinrich Loag – 1905 –

Am 27. November 1905 wird nach Verhandlungen in der Wirtschaft Lenze der Vertrag zur Veräußerung der Fischereichrechte an den Gutsbesitzer Heinrich Loag zu Niederbergheim (*1840 – +1907) fixiert. Verkäufer ist im Sinne der Rechtsnachfolge des Carl Rosier, dessen Enkel Fritz Rosier (*1875 – +1940) zu Allagen.

Dem Wasserbuch für die Möhne von 1959 ist schließlich zu entnehmen, dass nach dem Tode des Heinrich Loag dessen Söhne Hubert (*1896 – +1940) und nachfolgend sein Sohn Fritz (*1890 – +1940) bzw. dessen Witwe, die Ehefrau Anna Wrede geb. Gerlich verw. Loag (*1901 – +1968), Eigentümerin der Fischereirechte ist. Deren Tochter Ingeborg verehelichte Jaspert wird im Jahre 1969 als Eigentümerin ausgewiesen, wobei wiederum deren Tochter Jutta, verehelichte Langeneke, die Rechte bis in die Gegenwart wahrgenommen hat.

Entlang der Möhne wandern

Die siebte Tageswanderung auf dem Westfalenwanderweg durchquert vom Möhnesee kommend die Ortsteile Niederbergheim und Allagen in seiner vollen Breite und erreicht schließlich das Haus Dassel.

Das Haus Dassel ist der optimale Startpunkt für die Wanderwege durch das Möhnetal.

Flussroute

Quellen

Der Sichtung der Archivalien der Familie Langeneke ist es zu verdanken, dass die hier vorgestellte Chronologie möglich geworden ist.

Ferdinand Ferber