Gaudenz Köster gen. Katharinen
Um die Jahrhundertwende 1700 lebt die Familie Köster, die angeblich ihren Ursprung in Hirschberg hat, in Niederbergheim.
Am 16. März 1747 verheiratet sich ein Sohn der Familie, der Joan. Francisci Köster, mit der aus Völlinghausen Körbecke stammenden Anna Catharina Osterhoff. Die ersten Kinder dieser Ehe werden in Völlinghausen geboren, wo die junge Familie zunächst zur Miete lebt, Gaudenz am 1. September 1748 und Engelhard am 4. April 1751. Am 23. Februar 1755 wird Johannes Henricus Gabriel in Niederbergheim geboren, offensichtlich im elterlichen Haus in Niederbergheim.
Ab dieser Zeit ist die Familie Köster gen. Katharinen ein fester Stamm in Niederbergheim. Es ist zu vermuten, dass der Familienbeiname auf eine gewisse Dominanz der Ehefrau Catharina schließen lässt.
Gaudenz, der Erstgeborene, betreibt ebenso wie sein Vater das Schmiedehandwerk. Er gründet schließlich zusammen mit seiner Ehefrau Maria Anna Genofeva Blume durch Heirat am 14. Juli 1777 eine eigen Familie. Die Eheleute haben in der Folgezeit vier nachgewiesene Kinder, von denen die beiden ältesten bereits im Kindesalter versterben.
Im Kopfschätzregister 1779 findet sich der Eintrag:
„Jungr Cösters als Schmidt
mit der Frau und
altr Cösters mit der frau“.(1)
Zum Verbleib der weiteren Kinder und zum weiteren Leben der Familie selbst liegen noch keine Überlieferungen vor.
Überliefert ist jedoch eine besondere Begebenheit aus dem Jahre 1791, die von Bernhard Kraft folgendermaßen erzählt wird:
„Am alten Hirschberger Wege, dem Kellerweg, steht ein Heiligenhäuschen, das kurz – beim Antonius – genannt wird. Errichtet wurde es 1791 von Johannes Gaudenz Köster, gebürtig aus Hirschberg, später wohnhaft in Niederbergheim in dem Haus des ehemaligen Rendaten Droste-Franke. Köster hatte sich auf dem Weg von Hirschberg nach Niederbergheim verirrt. Planlos irrte er im Walde umher und setzte sich zuletzt ermüdet nieder. Er gelobte, falls er den Heimweg wiederfinden würde, hier einen Bildstock errichten zu lassen. Plötzlich hörte er Hundegebell auf der anderen Anhöhe. Er ging der Richtung nach und kam endlich nach Niederbergheim.“(2)
Gaudenz Köster macht sein Versprechen wahr und lässt einen Bildstock mit folgender Inschrift errichten:
„Johannes Gaudenz Köster und Genovefa Blume“
Dieser inzwischen unter Denkmalschutz stehende Bildstock existiert bis heute. Er war und ist eine wichtige Wegmarke für alle Grenzgänger zwischen Hirschberg und Allagen. Er wurde durch Waldarbeiten mehrmals stark beschädigt, wobei der SGV die Wiederherstellung organisiert hat.(3)
Der Schmied Gaudenz Köster gen. Katharinen stirbt am 01. Februar 1797 in Niederbergheim.
Höcker gen. Katharinen
Die Witwe Genofeva Köster geborene Blume heiratet am 24. April 1799 erneut und zwar den Schmiedemeister Franciscus Joannes Andreas Höcker, der am 07. März 1774 in Hirschberg geboren worden ist. Seine Ehefrau verstirb schließlich am 13. September 1808 in Niederbergheim.
Eine neue Ära Höcker gen. Katharinen beginnt am 08. Mai 1809 mit der Wiederverheiratung des Andreas Höcker mit der aus Suttrop stammenden Anna Maria Agnes Clasen gen. Lieskes. Die Eheleute lassen im Jahre 1820 ein neues Haus errichten und setzen eine lange Schmiedetradition fort.
In den Folgejahren geht der Beiname Katharinen in die Familienfolgen Thiele gen. Katharinen, Droste gen. Katharinen und schließlich Franke gen. Katharinen bzw. Droste-Franke über.
Eine erneute Restaurierung des Bildstocks war augenfällig, so geschehen im Jahre 2023.
Quellen:
(1) Steuerliste 1779, Landständisches Archiv Arnsberg im Stadtarchiv Arnsberg
(2) Kraft; Bernhard: Geschichte des Kirchspiels Allagen. Ein Heimatbuch, (1967)
(3) Bildstock am Rennweg in Warstein-Allagen. Denkmalschutz seit 12. März 1985