Rathaus Enschede

Stadhuis van Enschede

In den 1930er Jahren wurde ein Kalkstein bekannt, der oft mit dem sogenannten Öland-Kalkstein verwechselt wird: Gusta aus dem Ordovizium von Brunlo in Jämtland auf dem schwedischen Festland.
Dieser Stein hat rote, grüne und graue bis schwarze Varianten. Die roten und grünen Steine sind dem Öland-Stein sehr ähnlich. Dieser Kalkstein wird hauptsächlich als Bodenfliese, aber auch als Wand- und Säulenverkleidung verwendet. Ein schönes Beispiel, wo alle Varianten verwendet wurden, ist das Rathaus von Enschede. (1)

Saal im Rathaus von Enschede

Das Rathaus wurde in den Jahren 1930 bis 1933 realisiert, nach dem Entwurf von dem Architekten Gijsbert Friedhoff (1892 – 1970) an der Stelle, auf der seit dem 16. Jahrhundert die Rathäuser gestanden haben.
Die Firma Dassel hat für diese Bauwerk Bodenbeläge und Wandverkleidungen aus verschiedenen Materialien geliefert.

Bodenbeläge im Rathaus von Enschede
Der Patriot berichtet am 02. Juni 1932 zu den Marmorlieferungen nach Holland

Das Gebäude ist ein gutes Beispiel von der bekannten Delfter Schule und wurde inspiriert von dem Rathaus in Stockholm. Friedhoff hat während seines Studiums ein Praktikum in Stockholm absolviert.
Im Jahre 1927 wurde beschlossen, dass das Gebäude nicht durch Luxus auffallen dürfe.

Am 15. September 1930 wurde von Bürgermeister Edo Bergsma der Grundstein gelegt und am 5. August 1933 wurde das Rathaus seiner Bestimmung übergeben. (2)

Quellen:
(1) Netzwerk „Steine in der Stadt“ – 13. Arbeitstagung – Lübeck 2018, Abstracts
(2) Enschede Newsletter, https://www.stadtenschede.de/locaties/stadhuis