Der Totenweg

Höhenweg zwischen Wormbach, Allagen und Soest

Überlieferungen gehen davon aus, dass viele Totenwege vor der Christianisierung, zu Ende des 8. Jahrhunderts, sternenförmig auf die Ortschaft Wormbach im Sauerland zuführten.

Wormbach war offensichtlich in der vorchristlichen Zeit eine ausgewiesene Kultstätte.

Die Überlieferung vom sogenannten Soester Totenweg ist heute jedoch strittig, obwohl dieser der bekannteste Totenweg der Region ist.

Im Allagener Ortsteil Niederbergheim ist der heutige Bengolweg im Sprachgebrauch immer noch als Totenweg fest verankert.

Der Totenweg zu Niederbergheim

Bei Bernhard Kraft finden sich im Zusammenhang mit den Ausführungen zur Burganlage am Borghagen einige Einlassungen:

Die Erdwälle der ehemaligen Burg am Borghagen sind noch heute deutlich zu erkennen. Unterirdisch scheint man das Plätschern eines Baches und Tropfenfall zu vernehmen.

Bemerkenswert sei, dass an dieser Stelle die „Totenstraße“ vorbeiführt. Fr. W. Grimme schreibt in dem Buche „Das Sauerland und seine Bewohner“, S. 92, von Wormbach:

„Was uns aber vollends staunen läßt, ist, daß sich hier ein ,Soester Totenweg‘ vorfindet, dessen weitere Etappen, wo der jedesmalige Kondukt Rast und Nachtherberge genommen, man sogar bis zur fast 15 Stunden weit entlegenen Stadt am Hellwege noch heute nachweisen will. Das Volk sagt, das ,große Dorf Westfalens‘ (Soest) habe in alten Zeiten in Wormbach allseine Toten begraben. Unmöglich! … Diejenigen werden wohl eher das Richtige treffen, welche annehmen, einzelne alte Patriziergeschlechter in Soest hätten in Wormbach ihr Erbbegräbnis besessen – woher aber dieses? Etwa durch Mönche oder Äbte von Grafschaft, die aus den betreffenden Familien stammen mochten, ihnen zugesichert?“ 1)

Eine spannende Frage.

Anmerkung:

Recht naheliegend ist, dass als Totenstraße bzw. häufiger als Totenweg oder auch Totengasse üblicherweise Wege bezeichnet bzw. auch als solche benannt wurden, über die Tote zu Friedhöfen verbracht worden sind. Etwas, was hier weniger zutreffend ist, da der Totenweg bereits weit vor der Phase der Besiedlung genannt wird.

Quellen:

1) Kraft, Bernhard: Geschichte des Kirchspiels Allagen. Ein Heimatbuch (1967)