Putsch

Das Jagdhaus zu Niederbergheim

Es gibt Dinge, die völlig vergessen sind.

In den regionalen Kriegswirren wird am 28. Januar 1944 die Jagdhütte der Familie Putsch aus Wuppertal, ein herrschaftliches Jagdhaus an der Fismecke, einem Bachlauf etwa 3 km südlich von Niederbergheim, durch einen Brandbonbenangriff zerstört.

Jagdhaus Putsch nach der Zerstörung im Jahre 1944 (Fotorekonstruktion)

Das Gelände verfügte über einen kleinen Stausee. Die Ruine wurde viele Jahre zum Erlebnisspielplatz für die Dorfjugend.

Das Familienunternehmen Putsch

Im Jahre 1882 gründet Carl Gustav Putsch mit einem Gesellen und zwei Lehrlingen eine kleine Schmiede für Zangen. Im Keller seines Wohnhauses in Cronenberg schmieden sie von Hand Kneif- und Hufbeschlagzangen.

Nach dem Tod seines Vaters am 4. August 1921 übernimmt Carl Putsch (*1897 – + 1954) die Leitung des Betriebs. Im Jahr 1927 fertigen pro Woche 27 Mitarbeiter etwa 7.000 Zangen. Aus dem Handwerksbetrieb wird eine kleine Fabrik.

In diese Zeit fällt vermutlich die Errichtung des Jagdhauses im beschaulichen Möhnetal.

Carl Putsch entwickelt 1942 die Marke KNIPEX und lässt sie eintragen. Die Marke soll eine höhere Unterscheidungskraft haben als der in der Region verbreitete Familienname.

KNIPEX begeht im Jahre 2022 sein 140. Jubiläum. Mittlerweile sind mehr als 1.600 Mitarbeiter in Wuppertal beschäftigt, davon über 75 Auszubildende in sowohl technischen als auch kaufmännischen Berufen. 59.000 Zangen werden hier täglich produziert, die in über 100 Länder weltweit verkauft werden.

Soweit die Chronik des Hauses Putsch bzw. KNIPEX.

Quellen:

1072 – 1997 Nieder- und Oberbergheim, Beiträge zur Dorfgeschichte Bearbeiter: Rudi Beneken, Ulrich Grun, Eberhard Grafenschäfer, Ferdi Kühle, Dietmar Lange, Michael Schmitt, Lorenz Schröder, Franz-Josef Schröer (1997)

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Knipex