Neuanfang des Victor Röper in Ruhrort

Der Neuanfang des Victor Röper in Ruhrort

Mit dem Jahr 1860 ergeben sich in den Unternehmen Röper in Allagen wirtschaftliche Schwierigkeiten, die zum Ende der Röper-Ära führen.

Wer nun annimmt, dass damit die Erfolgsgeschichte des Victor Röper abgeschlossen ist, der irrt gewaltig.

Victor Röper, mit Frau und vier Kindern, folgt dem Trend der Zeit und verlegt seine Wirkungsstätte von Allagen ins Ruhrgebiet und zwar zunächst nach Hamm. In einem Protokoll zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung im Jahre 1864 gibt er lapidar als Anschrift „zur Zeit in Ruhrort wohnhaft“ an.

Der Weg der Familie geht weiter nach Oberhausen, wo Tochter Emilie [*15.06.1866 Oberhausen – +28.03.1932 Köln Mülheim] geboren wird.

In Oberhausen hält es die Familie nicht lange, sie wechselt nach Duisburg, wo der Sohn Maria Franz Friedrich ger. Fritz [*26.04.1868 Duisburg – +19.12.1940 Köln Ehrenfeld] die Familienplanung abschließt.

Victor Röper sen. begründet nun in Duisburg mit altem Elan ein Handelsunternehmen, in welches die drei ältesten Söhne eingebunden sind.

Einwohnerbuch Duisburg von 1884, Röper Neustraße 28

Lediglich Fritz absolviert, sicherlich auf Betreiben seines Patenonkels Fritz, der Priester in Menden ist, ein Medizinstudium und wird Augenarzt in Köln Mülheim.

Victor Röper beschäftigt sich sein ganzes aktives Leben mit der Entwicklung von Maschinen, die im wesentlichen die Herstellung von Ketten zum Ziel haben.

So meldet er im Jahre 1885 ein Patent für eine Maschine zur Kettenherstellung an.

Die Patentschrift beginnt mit:

„An alle, die es interessieren könnte:

Sei es bekannt, dass ich, VICTOR RÖPER, ein Untertan des preußischen Königs, der in Duisburg am Rhein im Königreich Preußen lebt, neue und nützliche Verbesserungen an Maschinen zur Herstellung schwerer Ketten für Schiffe, Kräne und dergleichen erfunden habe. dessen Zweck nachfolgend spezifiziert wird. …..“

Patentschrift für eine Kettenmaschine
Patentschrift für eine Kettenmaschine

Am 21. Dezember 1892 stirbt Victor Röper nach einem langen erfüllten und produktiven Leben in Duisburg.

Die neuen Generationen

Carl Anton Joseph Röper

Der Sohn Anton löst sich mit seiner Heirat bereits im Jahre 1889 aus dem Familienverbund und geht in die Metropole Düsseldorf, gründet zusammen mit Heinrich de Fries die Firma de Fries & Co in Heerdt. In diesem Gießereiunternehmen und der späteren Maschinenfabrik ist er bis 1910 als Vorstand tätig. Er hat drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn, der im Kindesalter verstirbt.

Carl Anton Joseph Röper (*31.01.1861 Allagen – +11.01.1920 Düsseldorf)

Im Jahre 1905 tritt Franz Sylvester Karl Schrader (*21.01.1888 Steinheim – +23.05.1943 Düsseldorf), der Enkel von Marianne Schrader geb. Röper, als Lehrling in das Unternehmen de Fries ein. Er wohnt bei Anton Röper, der Vaterstelle an ihm vertritt. Nach dem Ingenieurstudium kommt Franz Schrader in das Unternehmen zurück und es folgen mehrere Jahre Tätigkeit in den USA.

Im Jahre 1910 trennt sich Anton Röper von de Fries und gründet das Unternehmen Anton Röper – Maschinen aller Art –. 1917 kauft er das spätere Röper Werk in Dülken, das von seinem Schwiegersohn Paul Nökel und Bruder Carl Röper geleitet wird.

Inzwischen sind die Röper-Brüder Carl und Victor jun. nach Düsseldorf gefolgt und beteiligen sich an den vielfältigen Aktivitäten. Diese leben in enger Verbundenheit in einem gemeinsamen Haushalt, wobei deren Schwester Anna die haushaltlichen Geschicke führt.

Franz Sylvester Karl Schrader

Franz Schrader tritt 1918 in das Röper Werk ein. Nach dem Tode von Anton Röper im Jahre 1920 heiraten dessen Tochter Irmgard und Franz Schrader, der nun die Firmengeschicke leitet. Im Jahre 1923 wird ein Bürogebäude an der Graf Adolf Straße gekauft, das noch heute bekannte Anton Röper Haus.

Franz Schrader (21.01.1888 Steinheim – 23.05.1943)

Er gründet ganz im Sinne seines Mäzen weitere Firmen, die nach seinem Tod von dessen Vetter Wilhelm Wiese geführt werden.

Nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften ist bereits Armin, Sohn des Franz Schrader, in die Firmen eingetreten, die er nach dem Tod von Wilhelm Wiese 1961 übernimmt.

Dessen Sohn Rico Schrader, der Ururenkel des Victor Röper, aber auch Ururenkel der Marianne Schrader geb. Röper, tritt schließlich im Jahre 1984 in die Anton Röper Werkzeugmaschinen GmbH ein und leitet die Geschicke bis heute.

Isabel und Rico Schrader führt es am 15. Dezember 2017 auf Einladung der Gruppe zur Heimatpflege und Familienforschung an die Ursprünge der Familie Röper nach Allagen.